Europride 2023 in Malta
Die Malta Pride setzte sich Anfang Oktober mit 54% gegen die Mitbewerber aus Südholland (Rotterdam) und Nordirland (Belfast) durch. Der paneuropäische CSD wird daher 2023 in Valletta stattfinden, der Hauptstadt des kleinsten und LGBTI-freundlichsten EU-Landes. Die Bewerbung von Allied Rainbow Communities und Malta Pride erhielt den Zuschlag.
Die paneuropäische Pride-Veranstaltung findet seit 1992 jedes Jahr in einer anderen europäischen Großstadt statt. Von Juni bis August feiert die internationale LGBTQI-Community mit zahlreichen künstlerischen Veranstaltungen, Musikdarbietungen und Menschenrechtskonferenzen den queerbunten Lebensstil, Vielfalt und Toleranz. Den Abschluss bildet jeweils eine bunte Parade durch die Straßen der Stadt.
„Ich gratuliere Malta Pride ganz herzlich zum Gewinn dieser Ausschreibung. Eine Bewerbung, die vor allem die Vielfältigkeit und Menschenrechte hervorgehoben hat und den Fokus auf Flüchtlinge, Migranten und andere Punkte gelegt hat, die der LGBTI-Gemeinschaft wichtig sind“, sagte Kristine Garina, Präsidentin des EuroPride Organisationskomitees. „Ich freue mich auf den Besuch in Malta in drei Jahren“, so Garina weiter.
Weiters wurde von der europäischen Dachorganisation European Pride Organisers Association (EPOA) festgelegt, dass die in diesem Jahr auf Grund der Corona-Pandemie abgesagte Veranstaltung in Thessaloniki (Griechenland) 2024 nachgeholt wird. In den Jahren, in denen die WorldPride in Europa veranstaltet wird, wird auf eine gesonderte EuroPride verzichtet. So findet 2021 in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen die WorldPride, zusammen mit dem benachbarten Malmö in Südschweden, statt. 2022 soll, wie XTRA! berichtete, die EuroPride im serbischen Belgrad stattfinden.
Zurück zu Malta
Malta blickt auf mehr als 7.000 Jahre Geschichte zurück, dennoch – oder gerade deswegen – hat der kleine Inselstaat die Zukunft stets im Blick. In den vergangenen Jahren haben LGBT-Themen in allen gesellschaftlichen Bereichen an hoher kultureller Akzeptanz gewonnen: Malta ist das erste europäische Land, in dem das Verbot der Diskriminierung von Menschen aufgrund sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität verfassungsrechtlich verankert ist. 2014 wurde die eingetragene Lebenspartnerschaft samt Adoptionsrecht eingeführt. Die Regierung arbeitet weiter an rechtlichen und sozialen Verbesserungen für Transsexuelle und Transgender. Dank dieser Entwicklungen hat sich Malta zunehmend als angesagtes schwul-lesbisches Urlaubsziel etabliert. Dank des neuen Winterflugplans ist das LGBT-freundliche Reiseland auch im Winter noch besser erreichbar: Air Malta fliegt sechsmal pro Woche direkt ab Wien.
Weitere nützliche Tipps zu Malta bietet der entsprechende Reiseführer des Fremdenverkehrsamtes Malta: www.queer.de/docs/lgbt-reiseguide-malta.pdf. Weitere Informationen zur Gay-Szene in Malta und Gozo finden sich unter www.gaymalta.com und unter gayguidemalta.com.
Fotos: Klaus Frimmel-Walser