ST. PÖLTEN PRIDE 2023

Doppelt so viele, doppelt so bunt, doppelt so laut 

 

Zum zweiten Mal organisiert der Verein ST. PRIDE heuer die Pride Parade in St. Pölten. Der Termin steht bereits fest: Am 27. Mai wird die Landeshauptstadt zum Schauplatz der bisher buntesten, lautesten und vielfältigsten Parade St. Pöltens.

St. Pölten – Laut, bunt, und sichtbar: So wird Niederösterreichs LGBTIQA* Community am 27. Mai 2023 in St. Pölten auftreten. Der Verein ST. PRIDE organisiert bereits zum zweiten Mal die Pride Parade in der Landeshauptstadt. Im Vordergrund der Veranstaltung steht die Pride Parade als politische Demonstration. “Die Pride ist eine Demo für mehr Gleichbehandlung, einen klaren und transparenten Diskriminierungsschutz, eine bessere Gesundheitsversorgung und die Sichtbarkeit unserer Community”, betont Vereinsobmensch Oskar Beneder. Denn die Pride war von Beginn an ein wichtiger Weg für die LGBTIQA* Community, sich politisch Gehör zu verschaffen und für ihre Anliegen öffentlich sichtbar einzutreten.  

Der Verein ST. PRIDE möchte der Community im flächenmäßig größten Bundesland die Möglichkeit geben, sich zu vernetzen und vereint aufzutreten. “Die Pride Parade in St. Pölten ist eine Einladung an alle queeren Menschen aus den entlegensten Ecken Niederösterreichs, dabei zu sein, teil zu nehmen, laut und bunt und sichtbar zu sein”, so Obmensch-Stellvertreterin Christina Endl.

Verbesserter Ablauf für die Pride 2023

Wir haben nach der Parade letztes Jahr viel gelernt und konnten die Abläufe für die Parade sehr weit optimieren, um das Event für alle Beteiligten zu einem vollen Erfolg zu machen”, kündigt Obmensch Beneder an. Statt zu Mittag startet die Parade heuer um 16:00 Uhr. Auch die Route wurde angepasst. „Was aber vom letzten Jahr erhalten bleibt, ist die Kundgebung vor dem Landhaus, um unsere politischen Anliegen direkt am richtigen Ort zu platzieren und unseren politischen Redner:innen eine Bühne zu bieten”, so Beneder.  

Auch die Sicherheitsvorkehrungen werden verschärft. “Wir werden dieses Jahr ein mehr an Security-Zuständigen und Ordner:innen einsetzen! Es soll sich jede:r sicher fühlen auf unserer Pride”, sagt Schriftführer Erwin Rossmann.  

Wie im letzten Jahr wird es am Rathausplatz St. Pölten ein Rahmenprogramm inklusive Infostände anderer Vereine geben. Die Details zu Redner:innen, Acts und Artists werden zeitnah veröffentlicht. So viel sei verraten: Für Musik und gute Stimmung ist gesorgt. 

Im letzten Jahr zählte die Pride Parade rund 500 Teilnehmer:innen. Das möchten die Veranstalter:innen übertreffen: “Dieses Jahr haben wir uns als Ziel gesetzt, doppelt so viele und doppelt so laut zu sein”, sagt Endl.

Vereinsarbeit als politisches Engagement

In monatlichen offenen Treffen, immer am letzten Freitag im Monat, möchte der Verein ST. PRIDE queeren Menschen in Niederösterreich die Möglichkeit geben, sich innerhalb der Community zu vernetzen und auszutauschen. Doch das Ziel des Vereins geht darüber hinaus. Ich bin in einer ländlichen Region in Niederösterreich aufgewachsen. Dort gab es keine sichtbare queere Community. Deshalb ist es mir wichtig, mich für ein offenes, tolerantes und heterogenes Niederösterreich, wo auch queere Menschen ihren Platz in der Gesellschaft haben und mit ihren Anliegen und Bedürfnissen gehört und gesehen werden, einzusetzen”, sagt Christina Endl. Als Sozialarbeiterin ist es für sie deutlich, dass es kaum spezialisierte Unterstützungsangebote für LGBTIQA* Personen gibt. “LGBTIQA* Personen machen die Erfahrung, dass sie mit ihren Anliegen und Themen im niederösterreichischen Sozial- und Gesundheitssystem nirgendwo richtig aufgehoben sind, nirgendwo richtig dazu passen. Zugang zu passenden Angeboten des Sozial- und Gesundheitssystems sind nicht nur ein Grundrecht, sondern maßgeblich für das Wohlbefinden, die Zufriedenheit und Gesundheit”, betont Endl. Die Pride in St. Pölten soll somit auch die Bedürfnisse und Anliegen von LGBTIQA* Personen und die Schaffung der dafür notwendigen spezialisierten Angebote in den Fokus rücken.  

“Mir ist Anerkennung wichtig, und dass man als queere Person man selbst sein darf. In allen Lebensbereichen. St. Pride ist unser Safe Space in der Stadt! Unser Verein gibt mittlerweile so vielen Leuten Halt, Unterstützung und einfach Community”, sagt Erwin Rossmann. 

Deswegen versammeln sich queere Menschen aus ganz Niederösterreich und darüber hinaus am 27. Mai in St. Pölten. “Ich freue mich darauf, St. Pölten heuer noch bunter und vielfältiger zu sehen als im letzten Jahr. Vor allem freuen wir uns darauf, Menschen Mut zu machen, für ihre Anliegen einzustehen und Laut zu sein!”, sagt Oskar Beneder.

Über den Verein ST. PRIDE 

Der Verein ST. PRIDE – Queere Menschen in Niederösterreich begann im Sommer 2021 als Stammtisch und bietet eine Anlaufstelle für LGBTIQA+ Personen in Niederösterreich mit Schwerpunkt auf St. Pölten. „LGBTIQA“ steht für lesbisch, schwul („gay“), bisexuell, transgender, intersex, queer und asexuell bzw. aromantisch, das Plus soll die Abkürzung auf weitere, nicht explizit genannte Minderheitsorientierungen und –geschlechter ausweiten. Im Fokus der Vereinsarbeit stehen neben der Planung und Durchführung der Pride Parade, Aufklärung, Bildung und Vernetzung zu queeren Themen.  

Ein Fixpunkt des Vereins ist der monatliche Stammtisch im Paradies der Fantasie im St. Pöltner Löw*innenhof, Linzer Straße 16.