HPV-Impfung rettet Leben

Warum auch du dich impfen solltest

Viele Menschen haben schon von HPV gehört, aber nur wenige wissen, was genau dahintersteckt und wie gefährlich diese Infektion sein kann. HPV, das für „Humane Papillomviren“ steht, ist eine Virusgruppe, die sexuell übertragbar ist und weltweit weit verbreitet. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion symptomlos und heilt von selbst aus. Doch bei bestimmten HPV-Typen kann es zu ernsthaften Gesundheitsproblemen kommen, die bis hin zu Krebs führen können. Glücklicherweise gibt es eine präventive Maßnahme, die dabei hilft, diese Risiken zu minimieren: die HPV-Impfung.

In diesem Artikel wird erklärt, was HPV ist, welche Gefahren es mit sich bringt und warum es so wichtig ist, sich gegen die Viren impfen zu lassen. Auch wenn man gesund ist und keine Symptome hat, schützt die Impfung vor den schwerwiegenden Folgen einer Infektion.

Was sind HPV und wie gefährlich sind sie?

HPV ist eine Gruppe von mehr als 200 verschiedenen Virustypen, von denen einige harmlos sind und keine gesundheitlichen Folgen nach sich ziehen. Andere jedoch können gefährliche Krankheitsbilder auslösen, insbesondere Krebs. Zu den am häufigsten betroffenen Körperbereichen gehören die Geschlechtsorgane, der Anus, der Mund und der Rachenraum. Manche HPV-Typen verursachen Genitalwarzen, die zwar nicht lebensbedrohlich, aber unangenehm und lästig sind. Besonders problematisch sind jedoch die sogenannten hochrisikobehafteten HPV-Typen, die im schlimmsten Fall zu Krebs führen können.

Eine der bekanntesten Krebsarten, die durch HPV ausgelöst werden können, ist Gebärmutterhalskrebs bei Frauen. Doch auch Männer sind betroffen: Sie können durch bestimmte HPV-Typen Analkrebs, Peniskrebs oder Krebs im Mund- und Rachenraum entwickeln. Zudem gibt es immer mehr wissenschaftliche Hinweise darauf, dass diese Viren auch das Risiko für Lungenkrebs erhöhen können.

Das Gefährliche an HPV ist, dass die Infektion oft ohne Symptome verläuft. Die meisten Menschen merken nicht einmal, dass sie infiziert sind, und somit wird das Virus häufig unwissentlich weitergegeben. Da eine HPV-Infektion in vielen Fällen asymptomatisch bleibt, kann der Körper jahrelang infiziert sein, ohne dass der Betroffene davon etwas merkt – und das, obwohl das Virus langsam zu Zellveränderungen führen kann.

Warum ist die HPV-Impfung so wichtig?

Die HPV-Impfung bietet einen wirksamen Schutz vor den hochrisikobehafteten HPV-Typen, die Krebs verursachen können. Die Impfung schützt nicht nur vor Genitalwarzen, sondern vor allem vor den gefährlichen Varianten des Virus, die das Risiko für Krebserkrankungen drastisch erhöhen. Eine Impfung minimiert das Risiko, an den damit verbundenen Krankheiten zu erkranken.

Ein weiterer Vorteil der Impfung ist, dass sie nicht nur für den Einzelnen einen Schutz bietet, sondern auch für die Gemeinschaft. Wenn eine große Anzahl an Menschen geimpft ist, sinkt die Verbreitung des Virus erheblich. Dadurch profitieren auch diejenigen, die sich nicht impfen lassen können oder wollen – ein sogenannter „Herdenschutz“. Dies ist besonders wichtig, da HPV weltweit eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen ist und jeder Mensch, der sexuell aktiv ist, ein gewisses Risiko für eine Infektion hat.

Die Impfung ist am effektivsten, wenn sie vor dem ersten sexuellen Kontakt verabreicht wird, da sie dann den besten Schutz gegen alle HPV-Typen bietet. Aber auch für Erwachsene ist die Impfung sinnvoll, insbesondere wenn sie noch nicht mit den gefährlichsten HPV-Typen in Kontakt gekommen sind. Studien zeigen, dass die Impfung in allen Altersgruppen eine positive Wirkung hat und das Risiko für Krebserkrankungen erheblich reduziert.

Wann sollte man sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Diese Altersgruppe profitiert besonders, da die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgt und somit einen optimalen Schutz bietet. Aber auch für Erwachsene gibt es die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Für Männer und Frauen bis zum 26. Lebensjahr wird die Impfung in vielen Ländern, einschließlich Deutschland, von den Krankenkassen übernommen. In Österreich sogar bis zum 30. Lebensjahr bis Ende 2025.

Es ist jedoch nie zu spät, sich impfen zu lassen. Die Impfung kann auch nach dem 26. Lebensjahr eine sinnvolle Option sein, insbesondere für Menschen, die sexuell aktiv sind oder in einer Partnerschaft leben, in der das Risiko einer HPV-Übertragung hoch ist.

Wie läuft die Impfung ab und gibt es Nebenwirkungen?

Die HPV-Impfung wird in der Regel in zwei Dosen verabreicht. Die erste Dosis wird zu einem beliebigen Zeitpunkt verabreicht, die zweite folgt nach 6 Monaten. Für Personen ab 30 sind drei Impfungen empfohlen.

Die Impfung wird in der Regel gut vertragen. Neben der Tatsache, dass der Impfstoff beim Verabreichen brennen kann, zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen leichte Schmerzen oder Rötungen an der Einstichstelle. In seltenen Fällen können auch Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Fieber auftreten, doch diese verschwinden normalerweise nach kurzer Zeit wieder. Schwere Nebenwirkungen sind äußerst selten, und die Impfung wird als sicher und wirksam angesehen.

Es gibt viele Mythen und Vorurteile über Impfungen im Allgemeinen, doch zahlreiche Studien belegen, dass die HPV-Impfung sicher ist und eine der effektivsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Krebserkrankungen darstellt.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die HPV-Impfung ist eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen, um sich vor den gefährlichen Folgen einer Infektion zu schützen. Sie bietet einen wichtigen Schutz vor Krebserkrankungen, die durch HPV verursacht werden, und sollte daher ernst genommen werden. Auch wenn man gesund ist und keine Symptome hat, schützt die Impfung vor den langfristigen Risiken, die mit einer Infektion einhergehen können.

Die Impfung ist sicher, gut verträglich und bietet einen lebenslangen Schutz gegen die häufigsten und gefährlichsten HPV-Typen. Jeder, der sich noch nicht impfen lassen hat, sollte dies unbedingt tun – für die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Gemeinschaft.

Empfehlenswert ist es, sich medizinisch zur HPV-Impfung beraten zu lassen und individuelle Schutzmaßnahmen zu erwägen. Es ist nie zu spät, den ersten Schritt in eine gesündere Zukunft zu gehen.

# Mag. pharm. Manuel Wendl (Johann Strauss Apotheke Mag. pharm. Wendl KG)

Fotos: © Canva/Johann Strauss Apotheke