IDAHOBIT 2025

HOSI Linz und Communityorganisationen fordern konsequente Maßnahmen gegen Hassverbrechen – #NAPjetzt

Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) am 17. Mai forderte die HOSI Linz und zahlreiche LGBTIQA*-Communityorganisationen aus ganz Österreich die rasche Umsetzung des angekündigten Nationalen Aktionsplans gegen Hate Crime (NAP). Queerfeindliche Übergriffe, wie sie zuletzt mehrfach öffentlich wurden, zeigen, dass politische Maßnahmen überfällig sind.

 
 „Die queerfeindlichen Angriffe der vergangenen Monate sind keine Einzelfälle. Was wir brauchen, ist ein starker Aktionsplan mit klaren Maßnahmen – nicht symbolisches Zuwarten“, betont Michael Müller, Vereinssprecher der HOSI Linz. Gemeinsam mit 30 Organisationen aus allen Bundesländern hat die LGBTIQA-Community einen umfassenden Forderungskatalog vorgelegt.

Klare Forderungen – jetzt umsetzen!

Die Community fordert die verbindliche Einbindung queerer Organisationen durch einen eigenen Beirat sowie regelmäßige Berichte und Gespräche mit der Politik. Eine unabhängige Anwaltschaft gegen Hassverbrechen und niedrigschwellige, vertrauensvolle Meldestellen innerhalb der Community sollen Betroffenen Sicherheit und Unterstützung bieten – auch jenseits der Schwellenangst gegenüber der Polizei.
 
Strafrechtliche Lücken müssen geschlossen, Verjährungsfristen verlängert und Verfahren vereinfacht werden. Polizei, Justiz, Bildung und Gesundheitswesen brauchen verpflichtende Schulungen im Umgang mit LGBTIQA*-Personen. Im Bildungsbereich soll sexuelle und geschlechtliche Vielfalt fächerübergreifend behandelt werden, queerfeindliches Mobbing muss ernst genommen werden. Auch im Gesundheitsbereich fordern die Organisationen diskriminierungsfreie Versorgung und freien Zugang zu medizinischer Beratung und Vorsorge.
 
Nicht zuletzt braucht es die vollständige rechtliche Gleichstellung: ein Verbot nicht notwendiger Operationen an intergeschlechtlichen Kindern, das Ende von Konversionstherapien sowie eine freie, selbstbestimmte Personenstandsänderung ohne diskriminierende Hürden.
 
Das vollständige Forderungspapier ist auch abrufbar unter:

Verantwortung auf allen Ebenen – Appell an Oberösterreichs Politik

Viele der geforderten Maßnahmen im Kampf gegen Hassverbrechen betreffen nicht nur den Bund – auch Länder und Gemeinden sind in der Pflicht. Daher richtet die HOSI Linz einen klaren Appell an die oberösterreichische Landesregierung und Landeshauptmann Thomas Stelzer.
 
„Wir erwarten, dass auch Oberösterreich dieses Forderungspapier ernst nimmt und seinen Beitrag zur Umsetzung leistet – besonders dort, wo es um Schulen, Gesundheitsversorgung, Gewaltschutz oder soziale Betreuung geht,“ so Müller, und fährt fort, „auch das Land Oberösterreich trägt Verantwortung für die Sicherheit und Gleichstellung seiner Bürger:innen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität.“

Kampagne #NAPjetzt: Sichtbar, laut und entschlossen

Im Rahmen des Pride Month 2025 starten HOSI Linz und andere LGBTIQA*-Organisationen österreichweit die Kampagne #NAPjetzt. Mit Bildaktionen, Online-Aktivismus, Diskussionsveranstaltungen und gezielter Aufklärungsarbeit wird deutlich gemacht: Der Nationale Aktionsplan darf kein leeres Versprechen bleiben. Er muss queeres Leben schützen, Rechte absichern und Gewalt entschieden entgegentreten.
 
„Wenn wir Hass und Ausgrenzung wirklich bekämpfen wollen, braucht es mehr als Absichts-erklärungen. Es braucht konkrete Schritte – und die müssen jetzt gesetzt werden. #NAPjetzt,“ so Michael Müller abschließend.