LGBTIQ-Community fordert entschlossenes Handeln gegen Hassverbrechen
HOSI Wien und 30 Organisationen präsentieren Positionspapier zum Nationalen Aktionsplan gegen Hate Crime
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) und im Vorfeld des Pride-Monats veröffentlicht die HOSI Wien gemeinsam mit 30 weiteren LGBTIQ-Organisationen ein umfassendes Positionspapier zum geplanten Nationalen Aktionsplan gegen Hasskriminalität. Die Initiative startet unter dem Motto #NAPjetzt.
„Die jüngsten, erschütternden Fälle von queerfeindlicher Gewalt zeigen einmal mehr, wie dringend ein wirksamer Schutz notwendig ist. Wir begrüßen die angekündigte politische Reaktion. Jetzt müssen jedoch konkrete Schritte folgen“, fordert Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien. „Maßnahmen gegen Hassverbrechen dürfen nicht ohne die Betroffenen selbst erarbeitet werden. Nur gemeinsam mit der Community kann ein Aktionsplan wirksam sein.“
LGBTIQ-Schutz braucht Struktur – Community fordert konkrete Umsetzungsschritte
„Wir fordern die Einrichtung eines Beirats mit LGBTIQ-Vertreter*innen, eine bundesweite Meldestelle für Hassverbrechen unter Community-Trägerschaft sowie flächendeckende Präventionsmaßnahmen im Bildungs- und Justizbereich. Es braucht verpflichtende Schulungen für Polizei, Justiz und Behörden zu LGBTIQ-Themen sowie die Integration von Vielfalt in Lehrpläne, Schulmaterialien und die Ausbildung von Pädagog*innen. Nur so kann Hass wirksam bekämpft und langfristig verhindert werden“, erklärt Lisa Hermanns, Generalsekretärin der HOSI Wien. „Hassverbrechen sind keine Einzelfälle – sie sind Ausdruck struktureller Probleme. Lippenbekenntnisse reichen nicht. Die Bundesregierung muss jetzt handeln.“
DA Positionspapier ist auf der Website der HOSI Wien zu finden. #NAPjetzt! – hosiwien.at
Fotos: Klaus Frimmel-Walser | XTRA!